Heterogenität im Schulalltag

Portada
VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2003 M03 31 - 311 páginas
Im Zentrum der Publikation steht die Frage nach der alltäglichen Reproduktion sozialer Ungleichheit im Schulwesen. Den theoretischen Hintergrund bildet vor allem Bourdieus Konzept des Habitus. Das Ziel der Autorin bestand darin, Aufschluss über schulische Interaktionen zu gewinnen, die von ethnisierenden und vergeschlechtlichenden Etikettierungen beeinflusst werden, und deren Bedeutung für den pädagogischen Alltag abzuwägen. Das Buch verbindet die erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen Geschlechter- und Migrationsforschung. Im Feld der gymnasialen Oberstufe werden Geschlecht und Ethnizität als soziale Konstruktion beleuchtet und die Bedeutung herkunfts- und geschlechtsbezogener Zuschreibungen für Bildungsbeteiligung und Schulerfolg untersucht. Die Erhebung für dieses ethnographische Forschungsprojekt wurde im 12. und 13. Jahrgang an verschiedenen Schulformen der gymnasialen Oberstufe (Gymnasium, Gesamtschule, Aufbaugymnasium) in einer westdeutschen Großstadt durchgeführt. Die Datenbasis bilden Interviews mit Schülerinnen und ihren Lehrkräften, Unterrichtsbeobachtungen, Feldnotizen, Auswertung von Unterrichtsdokumenten und Interviews mit Schulleitungspersonal. Im Zentrum der Auswertungen stehen die Sichtweisen der Lehrkräfte auf türkische Mädchen, die mit Interviews und ethnografischen Unterrichtsbeobachtungen erhoben wurden. Interviews mit den Schülerinnen, Beobachtungen des Schulumfeldes, Beschreibungen des Schulklimas, Zeichnungen des jeweiligen Schulportraits und Gespräche mit Leitungskräften ergänzen die empirische Basis. Exemplarisch am Konstrukt des "türkischen Mädchens" konnte gezeigt werden, dass Marginalisierungsprozesse in schulischen Interaktionen durch die Zuschreibung ethnisch markierter Genderpraktiken realisiert und legitimiert werden.

Acerca del autor (2003)

Dr. phil. Martina Weber, Fachbereich Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg.

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