Charaktere der vornehmsten Dichter aller Nationen: nebst kritischen und historischen Abhandlungen über Gegenstände der schönen Künste und Wisseschaften von einer Gesellschaft von Gelehrten, Volumen7

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Johann Gottfried Dyck, Georg Schaz
im Verlage der Dykischen Buchhandlung, 1803 - 410 páginas
 

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Página 140 - Be» hauptung in den Wolken. Es ist keinem Zweifel aus» gesetzt, daß die Ausfalle, die sich der Komiker gegen den Sokrates erlaubt, weit begreiflicher und verstand» licher sür uns seyn würden, wenn wir den berühmten Weisen Griechenlands genauer und, was hier von Wichtigkeit ist, nicht bloß aus den Berichten seiner Schüler und Freunde kennten. Wir würden uns dann unfehlbar überzeugen, daß er, bey allen sei. nen großen Tugenden und herrlichen Eigenschaften, doch die Fehler und Gebrechen...
Página 285 - Antriebe ju geschehen. Immer scheint er dieß und jenes nur darum zu thun, weil es dieser und jener homerische Held auch that, immer nicht so wohl sich und seinen Charakter zu befragen, als vielmehr auf die Helden, die in den Ebenen von Troja stritten, und auf die THaten , durch die sie dort sich unsterblich machten, Rücksicht zu nehmen. Man glaubt überall in seiner Rolle das Angelernte und in seiner Handlungsweise das von andern Entlehnte zu erblicken; ja es fällt dieß nur um so stärker auf,...
Página 138 - Muthwiltt es nicht antasten und beschmutzen sollte. So sehr ihm auf der einen Seite das Lob eines treuen Mahlers gebührt, so wenig kann man auf der andern in Abrede seyn, daß er zu seinem Gemahlde gerade die grellsten Farben wählt und in keiner Mischung sich mehr gefallt, als in dieser. Unstreitig stehen in den Schilderungen der Art seine weiblichen Charaktere oben an. Hier, wo das Zeitalter ihm keine würdigen Muster vorhielt und sein Genie, das sich ganz von dem wirklichen Leben nährte, ihn...
Página 320 - Neiden , was er mit größerer Bequemlichkeit für sich und mit geringerer Ermüdung für den Leser in Prosa gegeben hätte ? Wozu diese Mischung von Daktylen und Spondeen, die zu nichts dient, als darzuthun, daß er Sylben zu zählen und Verse zu machen wußte? Würde er nicht, da sein Zweck Be...
Página 236 - Dich« tungsarten versucht haben, lassen schon den Philo» sophen vermuthen, was der Geschlchtschreiber bcstH« tigt , daß ihnen die Verhältnisse , in denen sie lebten, ungemein günstig waren, um sich innig mit der Na» tur zu befreunden, das Darstellbare aus ihr mit Leichtigkeit aufzufassen, und es eben so treu als kräftig wiederzugeben. Wenn es ihnen indeß durch > das Zusammentreffen mehrerer eigenthümlich glück...
Página 18 - Gott hätte bilden können, zu barbarisch, um den Künstler zu bewegen, dieser Idee seinen Meißel zu leihen. Was ist an diesen drey Statuen Deutsches ? Nichts. Sollten sie zur Furcht oder Andacht des Germanen dienen; was nutzte die Löwenhaut unger
Página 231 - FraHe heißt nahm« lich entweder bloß so viel: Erreichen wir die Alten in der technischen Vollkommenheit ihrer Werte ? Oder sie will sagen: Können wir uns, von Seiten der Ott» ginalität, mit ihnen vergleichen? Oder sie bedeutet: Sind wir, in Absicht auf die Wahl und Behandlung des poetischen Stoffes, überhaupt auf dem rechten Wege, oder verlieren wir uns von ihm, indem wir mehr, als sie, in der Ideenwelt leben und auf die Erregung des Interesse hinarbeiten ? Unter allen dichterischen Vollkommenheiten...
Página 393 - Trauer« spielen, bald mit Lustspielen und Operetten. , . Wie in den Wissenschaften von der ersten Rich» tung, die ihnen ein denkender Kopf giebt, oft ihre ganze Vervollkommnung und Ausbildung abhangt, so auch in den schönen Künsten. Die Richtung selbst kann, gegen die Wirkungen, di...
Página 349 - Unterschied zwischen zufälligen und wesent« liehen, vorlaufigen und bestimmenden Ursachen leb« haft empfunden haben. Man wird unstreitig nach diesen Aeußerungen vermuthen, daß ich die zehn ausgeführten Bücher der Pharsalia, selbst im besten Falle, für eine Arbeit halte, die, von Seiten ihrer poetischen Richtung oder Tendenz, keine Ansprüche auf Lob machen dürfe, und so verhält es sich allerdings. Wie nachsichtig man sich auch gegen den Dichter beweise, wie gern man auch einräume, daß,...

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